Die sexuelle Erregung des Mannes wird in vier Phasen eingeteilt
() Die Erregung beginnt mit einem ganzkörperlichen Wohlgefühl. Die Muskelspannung erhöht sich, das Blut fließt zu den Geschlechtsteilen. Der Penis wird steif, der Hodensack spannt sich und die Hoden ziehen nach oben. Die Vorhaut
gleitet zurück, auf der Penisspitze wird etwas Feuchtigkeit sichtbar. Puls und Blutdruck steigen, Blut wird in den
Penis gepumpt und der Peniskopf verfärbt sich dunkelrot. Die Gefäße am Penisschaft treten hervor.
Was passiert bei Erregung und Errektion beim Mann ?
Die Muskelspannung nimmt weiter zu und breitet sich auf den gesamten Körper aus, die Atmung beschleunigt sich. Es kommt zum Orgasmus.
Dieser Samenerguss - auch Ejakulation genannt - ist ein unwillkürlicher Reflex. Nach erfolgter Ejakulation setzt die Entspannungsphase ein und ein behagliches Körpergefühl breitet sich aus. Die
Erektion nimmt ab, der Penis erschlafft. Der Puls wird wieder regelmäßig und der
Blutdruck fällt.
Wie kommt es zur männlichen Errektion?
Der männlichen Erektion liegt ein komplexes Zusammenspiel von Nervenreizen, Botenstoffen, Blutzirkulation und Muskeln zugrunde.
Im schlaffen Zustand enthalten die drei Schwellkörper im Penis nur geringe Mengen an Blut. Dafür sorgen dauerhaft kontrahierte glatte Muskelstränge in den Arterien. Die angespannten Muskeln verhindern, dass sich die Adern
ausdehnen und zu viel Blut in die Schwellkörper strömt. Sie werden vom Sympathikus kontrolliert, einem Nervengeflecht, das von der oberen Brustwirbelsäule aus in die Genitalregion ausstrahlt.
Wird der Mann nun durch Berührungen, Worte oder Bilder sexuell erregt, sendet das Gehirn zunächst das Signal "Erotischer Reiz" aus. Infolge übernimmt der Parasympathikus, ebenfalls Teil des unwillkürlichen Nervensystems und
"Gegenspieler" des Sympathikus, die Kontrolle, indem er einen direkten Informationsfluss zwischen dem männlichen Genitalbereich und dem Rückenmark herstellt.
Bei Berührung senden die hochsensiblen Penisnerven den sexuellen Reiz direkt ins Mark der Lendenwirbelsäule, wo er verstärkt und in die Geschlechtsorgane "zurückgefunkt" wird. Die Nervensignale lösen nun eine chemische
Reaktionskette aus, in deren Verlauf zunächst Stickstoffoxid (NO) und in weiterer Folge zyklisches Guanin-Monophospat (cGMP) ausgeschüttet wird. Dieser Botenstoff aktiviert die sogenannte Proteinkinase G, die wiederum den
glatten Muskeln in den Arterien den Befehl zum Erschlaffen gibt.
Die Folge: Die Adern weiten sich, Blut strömt in die Schwellkörper und der Penis verhärtet sich. Gleichzeitig werden durch die zunehmende Blutfülle kleine Venen im Schwellkörper abgedrückt, so dass der Blutabfluss vermindert
wird. Auf diese Weise staut sich in den Schwellkörpern bis zu 40-mal mehr Blut als im
schlaffen Penis. Wie stark die Erektion ist, hängt dabei vom
Guanin-Monophosphat-Spiegel ab: Je mehr Botenstoff zur Verfügung steht, desto intensiver und dauerhafter fällt die Erektion aus.
Ein körpereigenes Enzym, die Phosphodiesterase 5 (PDE-5), bringt die Erektion schließlich wieder zum Abflauen: Es sorgt dafür,
dass die cGMP-Moleküle abgebaut werden und sich die Blutzufuhr reduziert, bis der Penis wieder im erschlafften Normalzustand ist.